Sie suchen das e-Paper, die digitale Zeitung?
Sie ziehen um, fahren in den Urlaub oder haben Fragen zu Ihrem Abo?
Sie wollen eine private Kleinanzeige aufgeben? Nutzen Sie unsere Online-Anzeigeannahme.
In Breitenbrunn werden zwei Gefährte gesegnet. Die Feuerwehr kann damit noch mehr helfen als zuvor.
Nach 34 Jahren hat das alte Löschgruppenfahrzeug LF8 der Feuerwehr Breitenbrunn nun endgültig ausgedient. Seit März 2021 steht das neue LF10 im Feuerwehrhaus und wartete nur noch auf den kirchlichen Segen. Damit auch in Zukunft möglichst viele Wehrmänner und -frauen zum Einsatz gelangen können, gesellt sich nun auch ein neuer Mannschaftstransportwagen (MTW) dazu, den die Gemeinde kurzerhand auch noch angeschafft hat. So standen bei der Fahrzeugweihe durch Monsignore Dr. Ernst Freiherr von Castell gleich zwei blumengeschmückte Fahrzeuge parat.
Der MTW kam pünktlich am Festbeginn in Breitenbrunn an. Bürgermeister Jürgen Tempel holte den Ford höchstpersönlich in Leipzig ab und chauffierte ihn ins Unterallgäu. „Ich bin dazu extra am Samstag um 5 Uhr in der Früh mit dem Zug nach Leipzig gefahren, damit der Wagen dann auch wirklich bis abends in Breitenbrunn steht“, erzählt das Gemeindeoberhaupt.
Somit ist nun die komplette Feuerwehr der Gemeinde mit neuen und modernen Fahrzeugen ausgestattet, mit denen sich technisch jegliche Situation gut meistern lässt. In Loppenhausen wurde 2016 ein Mittleres Löschfahrzeug (MLF) angeschafft, Bedernau kam zwei Jahre später mit einem MLF zum Zug und nun ist die Riege mit dem LF10 in Breitenbrunn komplett. Vom MTW sollen alle drei Wehren profitieren, ganz besonders die Jugendfeuerwehr. Die gemeindliche Jugendfeuerwehr aller drei Ortsteile ist mit inzwischen 26 Jugendlichen stark gewachsen, berichtet Kommandant Markus Königsberger stolz.
„Es kommt selten vor, dass gleich zwei Feuerwehrfahrzeuge gesegnet werden“, sagte Vorsitzender Bernd Haupeltshofer bei seiner Begrüßung. Auch Monsignore Freiherr von Castell konnte dies bestätigen: „Ich habe schon viele Fahrzeugsegnungen gehabt, aber zwei auf einmal habe ich noch nie erlebt.“
Um für den Ernstfall bestens gewappnet zu sein und das neue Fahrzeug mit allen technischen Raffinessen auszustatten, wurde ein Gremium gebildet, erzählt Haupeltshofer. Seit 1988 war das Vorgängermodell LF8 im Bestand der Breitenbrunner Wehr. „Dies war eher ein reines Materialfahrzeug. Schwierige Einsätze waren damit nicht mehr möglich“, berichtet Kommandant Königsberger.
Allein die Pumpen- und Spritztechnik sei seit den Achtzigerjahren erheblich verbessert worden und im Zusammenspiel der beiden anderen Wehren in den Ortsteilen sei jetzt ein erhebliches Fahrzeugpotenzial vorhanden.
Der neue 14-Tonner darf zwar nur mit einem LKW-Führerschein gefahren werden, doch den haben in Breitenbrunn gleich 20 Floriansjünger. Mit einem 1600-Liter-Löschwassertank, zwei Atemschutzvorrichtungen sowie einem mobilen Wasserwerfer ist das Fahrzeug mit moderner Technik ausgestattet, damit mit weniger Personal und weniger Handgriffen viel erreicht werden kann. Neun Personen können damit transportiert werden.
Der MTW bietet für acht Personen Platz und kann mit einem normalen Autoführerschein gefahren werden. „Darauf haben wir besonders geachtet“, so Markus Königsberger, der sich noch für den aufwendigen Blumenschmuck der Fahrzeuge und der Halle im Haus der Vereine bei Andrea Beggel und Michaela Braunmiller bedankte.
Bürgermeister Jürgen Tempel, Kreisbrandinspektor Jakob Schlögel sowie Kreisbrandmeister Josef Heinzler schlossen sich den Lobeshymnen an. Ein Blasmusikabend mit den Loppenhauser Musikanten sowie ein Kirchenzug vom Feuerwehrhaus zum Haus der Vereine mit Blasmusik der Breitenbrunner Musikkapelle rundeten die Feierlichkeiten ab.
Dazu gab es eine Vorführung der Jugendfeuerwehr, die schnell und sicher ein kleines brennendes Bretterhaus vor staunenden Kinderaugen löschte. Der Unterallgäuer Firetrainer Giovanni Aichele demonstrierte eine Spraydosen-Explosion, einen Fettbrand sowie die richtige Handhabung des Feuerlöschers.
Auch die Raritäten der Breitenbrunner Feuerwehr gab es zu sehen: So waren die Handpumpe aus dem Jahr 1870 sowie die Löschkutsche von 1913 und die Feuerwehrleiter ausgestellt und zeigten eindrücklich, wie sich das Feuerwehrwesen und die Technik im Laufe der Jahrhunderte geändert und verbessert hatte.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.